Holzbauinitiative: Strategie der Bundesregierung zur Stärkung des Holzbaus als wichtiger Beitrag für ein klimagerechtes und ressourceneffizientes Bauen

Berlin, 28. April 2023 – Der Bundesverband Bausysteme (BVBS) hat an der Stakeholder-Veranstaltung unter gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) teilgenommen und seine Hinweise zur geplanten Holzbauinitiative vorgelegt.

Nach Auffassung des Bundesverbandes ist das Strategiepapier zur Holzbauinitiative sehr umfassend erarbeitet worden und berücksichtigt aus Sicht des BVBS alle Bereiche und Blickwinkel zur Ressourcenverfügbarkeit, dem Klimawandel und dem daraus resultierenden Holzüberschuss, dem Umbau des Waldes hin zu mehr Diversität sowie der Bildung und Ausbildung von Fachkräften im Bau- und Planungsbereich. Auch die vielfältigen Anwendungen des Holzbaus im Wohnungsbau von Neubau bis Sanierung unter seriellen und modularen Fertigungsgesichtspunkten wurden berücksichtigt.

Dem BVBS ist neben diesen bereits umfassend erörterten Punkten mit dem Fokus auf nachhaltigem, ressourceneffizientem Bauen unter Vermeidung von CO2-Emissionen immer wichtig, dass nicht einerseits die Schaffung bezahlbaren Wohnraums gefordert wird und gleichzeitig die Normen und Standards für Energieeffizienz und eingebaute Technologien erhöht werden, was das gemeinsame Ziel konterkarieren würde.

Die von den Ministerien vorgelegte Holzbauinitiative führt jedoch dazu, dass diese Bauweise einseitig politisch massiv unterstützt wird. Dies ist ein Eingriff in den Markt, der den Wettbewerb verzerrt. Dennoch begrüßt der Verband die Holzbauinitiative, da davon ausgegangen wird, dass die Bundesregierung auch die sonstigen Bauarten nicht aus dem Blickfeld nehmen wird und es auch hier zu Erleichterungen in den Baugenehmigungsverfahren kommen wird.

Der Bundesvorsitzende Jörg Bauer fordert deshalb von Bund und Ländern eine technologieoffene Gleichbehandlung aller Bauweisen in der Baupolitik, da die vorliegende Holzbauinitiative die Chancengleichheit der Bausysteme für zeitgemäßes und bezahlbares Bauen nicht fördert. Unabhängig von modularem und seriellem Bauen wird durch diese Initiative der Regierung die Materialvielfalt der deutschen Wirtschaft aus dem Markt gedrängt. Dies wird zu einem weiteren Abwandern von Fachkräften aus dem ohnehin schon angespannten Fachkräftemarkt des Bauens führen, sofern keine Gleichbehandlung erfolgt.

Wichtiger noch als die Strategie der Holzbauinitiative, gilt es die Musterholzbaurichtlinie nächstmöglich zu deregulieren. Dies würde den Bereich des Holzbaus deutlich stärker befördern. Die gleiche Deregulierung ist aus unserer Sicht auch notwendig, in Bezug auf das DiBt (Deutsches Institut für Bautechnik). Hier ist es zwingend erforderlich, die Finanzausstattung des DiBts zu erhöhen, damit ein Gleichklang zwischen den wirtschaftlichen, nachhaltigen Interessenslagen und der Normung erfolgen kann.

Es kann und wird in der Zukunft nicht gelingen, mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen, wenn die Genehmigungsverfahren aller Bauarten einen Zeitraum annehmen, der nicht mehr akzeptabel sein kann so der Bundesvorsitzende Jörg Bauer .

Es kann und wird in der Zukunft nicht gelingen, mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen, wenn die Genehmigungsverfahren aller Bauarten einen Zeitraum annehmen, der nicht mehr akzeptabel sein kann so der Bundesvorsitzende Jörg Bauer.

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